Montag, 26. November 2012

ach, übrigens

Wenn man in der Türkei studieren möchte, dann muss man eine Prüfung ablegen. Anders als in Deutschland ist nicht die Abschlussnote aus der Schule entscheidend, wenn es um die Wahl der Universität geht, sondern eine dreistündige Prüfung, deren Ergebnis die Eintrittskarte zu den Eliteuniversitäten des Landes sein kann - oder selbige für immer unzugänglich macht. In Istanbul gehören unter den privaten Universitäten die Koç Üniversitesi und die Sabancı zu den elitären Orten, für die das Ergebnis der erwähnten Prüfung wirklich gut sein muss, die Yeditepe ist eher im Mittelfeld anzusiedeln. Und auch, wenn das Äußere meiner Gastuniversität sehr ansprechend erscheint, so ist doch hinter der gepflegten Fassade und der modernen Ausstattung nicht viel Qualität zu finden, zumindest meiner Erfahrung nach. 
Das universitäre Niveau ist in keiner Weise mit dem in Deutschland zu vergleichen, der Anspruch an die zumeist (Achtung, Verallgemeinerung) wohlhabenden und verwöhnten Studenten eher entspannt. Und so kommt es dann, dass wir mitten im Semester, und das noch kurz nach der Zeit der Midterms, einfach mal eine Woche frei bekommen, weil anscheinend viele der Lehrer durch das Land reisen und die Universität bewerben. Ist ja schön und gut, aber eine ganze Woche ohne Unterricht, nur, damit ein paar der Lehrer Werbung machen gehen können? Interessante Mentalität. 
Unterm Strich ist es doch wieder gut für mich, denn so muss ich diese Woche keinen Finger krümmen und kann mich ganz um all die Dinge kümmern, die ich so oder so schon viel zu lange mal machen wollte. Meinen Weblog aktualisieren zum Beispiel. Und ohne Grund bis fünf Uhr morgens aufbleiben. Schweres Studentenleben!

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