Dienstag, 27. November 2012

tandem!

Çekoslovakyalılaştıramadıklarımızdan mısınız?

Als ich vor vielen Wochen in einer Couchsurfing-Gruppe ein Wohnungs-Gesuch postete, hatte ich eigentlich auf Angebote zum Wohnen gehofft. Dass ich anstatt selbiger kurz darauf ungefähr fünfzig Nachrichten anderen Betreffs in meinem virtuellen Postkasten finden konnte (man darf sich die Bandbreite hier sehr weit vorstellen. Von 'Hey, du bist in Istanbul? Super, lass' mal treffen!' über 'Ich gehe am Sonntag auf Fototour, komm doch mit' bis hin zu 'Wenn du mal was brauchst, meld dich' war eigentlich alles dabei), kam eher unerwartet. Und doch, eine dieser Nachrichten kam von Batuhan, in deutscher Sprache. Er wäre gerade nach einem zweimonatigen Deutschlandaufenthalt in die Türkei zurückgekehrt, schrieb er. Er lerne Deutsch und könnte mir mit Türkisch helfen, wenn ich interessiert wäre. Klingt plausibel, dachte ich. Er war der einzige, dessen Nachricht ich beantwortete, und nach einigem Hin und Her hatte ich dann tatsächlich einen Sprachlernpartner. Einen ganz offiziellen. 
Ich habe Deutsch eigentlich immer als schwere Sprache betrachtet. Ernsthaft, all diese Dinge, die man beachten muss, all die Muttersprachler, die an ihr scheitern! Aber nein, nicht Batuhan. Nach eigener Aussage lernt er die Sprache seit etwas mehr als einem Jahr, aber davon ist nichts zu merken. Hin und wieder kommt es vor, dass mein von stundenlangem Vokabellernen für Türkisch und der ständigen Penetration in Englisch geschädigtes Gehirn nicht mit den richtigen Übersetzungen aufwarten konnte, mein selbst ernannter Türkischlehrer allerdings schon. Verrückt. In unserer aktuellsten Sitzung habe ich fünfzehn Minuten lang versucht, eines der längsten türkischen Worte (siehe oben) auswendig zu lernen. Ich bin jetzt quasi in der Lage, einen völlig sinnlosen Zungenbrecher aufzusagen, mit dem nicht einmal die meisten Muttersprachler zurechtkommen. Wenn das mal nichts ist. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen